Der Klimaschutz und die Energiewende stellen unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Denn der Klimawandel schreitet voran. Laut der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg stiegen die Jahresmitteltemperaturen in Baden-Württemberg seit Beginn der Aufzeichnungen 1881 bis 2020 um 1,5 Grad Celsius. Immer wieder werden Hitze- und Trockenrekorde gebrochen, das Potential für Starkregenereignisse, Hagelstürme oder Überschwemmungen nimmt zu. Auch hier bei uns im Rhein-Neckar-Kreis.
Der Grund für die Klimaänderungen in den vergangenen Jahrzehnten liegt vor allem im Anstieg der Konzentration von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre, wie Kohlenstoffdioxid (CO2) oder Methan (CH4). Kohlenstoffdioxid wird durch die die Nutzung fossiler Brennstoffe, wie Kohle, Öl und Gas, ausgestoßen und trägt so zur Verstärkung des natürlichen Treibhausgaseffektes bei.
Konzept wird erarbeitet
Um den negativen Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, hat sich das Land Baden-Württemberg ambitionierte Ziele gesetzt. Das Klimaschutzgesetz, das 2013 verabschiedet und 2021 novelliert wurde, will die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 senken. Bis 2040 soll Baden-Württemberg klimaneutral sein.
Angelehnt an diese Entwicklungen beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Sandhausen, die Stelle eines Klimaschutzmanagements zu schaffen, um ein Klimaschutzkonzept zu erarbeiten und damit die Klimaschutzaktivitäten in der Gemeinde strukturiert weiter voranzubringen. Auf Grundlage der bereits durchgeführten Klimaschutzmaßnahmen und der Interpretation der Energie- und CO2-Bilanz der Gemeinde werden Einsparpotentiale ermittelt und Einsparziele festgelegt. Zentrales Element des Klimaschutzkonzeptes wird ein Maßnahmenkatalog sein. Dieser soll in Zusammenarbeit mit allen relevanten Personengruppen, beispielsweise in Diskussionsrunden oder Infoveranstaltungen, erarbeitet werden.
Wesentliche Themenfelder dabei sind unter anderem:
- Bauen und Sanieren von öffentlichen und privaten Gebäuden (z. B. "Gut saniert?!" der KLiBA)
- Energieversorgung
- Mobilität / Verkehr (z. B. Carsharing oder Stadtradeln)
- Industrie und Gewerbe, Handel und Dienstleistungen
- Ausbau erneuerbarer Energien (z. B. Energieberatung)
- Wärme- und Kältenutzung (z. B. Kommunale Wärmeplanung)
- Öffentlichkeitsarbeit
Klimaschutz soll damit als langfristige kommunale Querschnittsaufgabe verstanden werden. Maßnahmen im Bereich Klimaschutz, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien können sich zudem positiv auf die regionale Wirtschaftsförderung auswirken. So bietet Klimaschutz auch die Chance, die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde zu steigern.