100 Stunden zusätzlich
Die Kerwe ist ein ganz besonderes Fest in Sandhausen – das wissen die Bauhof-Mitarbeiter nicht allein durch den Besuch der Sause über die vier Tage hinweg. Wenn am Samstag, 12. Oktober, die Kerwe beginnt und bis Dienstag, 15. Oktober, die Gäste aus der Hopfengemeinde und Umgebung anzieht, haben die Männer um Bauhofleiter Patrick Schliwa wieder ganze Arbeit geleistet. „Ich kann nur eingeschränkt Urlaub gewähren“, sagt er und gibt so einen Hinweis auf das vermehrte Pensum rund um die Kerwe. Etwa 100 Zusatzstunden erbringt der Bauhof, bis die heißen Tage vorüber sind.
Da wären zum Beispiel die folierten Bauzäune zu nennen, die die Festfläche säumen und das Privatgelände der Anrainer abgrenzt. Die Bauhof-Mitarbeiter stellen 210 dieser Bauzäune auf. Vier Tage sind sie damit beschäftigt. Die Vorarbeiten dafür beginnen lange vor der Kerwe. Bereits im Frühjahr wurden sie vorbereitet.
Generell gilt: „Vor der Kerwe ist nach der Kerwe.“ Bei der Nachbesprechung im Anschluss an die tollen Tage werde geschaut, was man noch besser machen könne, eine Art Manöverkritik, sagt Schliwa. Zuletzt war beispielsweise die Beleuchtungssituation ein Thema, um an verschiedenen Orten nachzubessern. Die Straßensperrungen müssen vor- und nachbereitet werden, Schilder sind neu zu stellen und Mülltonnen müssen verteilt werden. Überhaupt stellt das Thema Abfall eine Herausforderung dar. Der Kerwe-Kehrdienst verrichtet seine Arbeit ab 7 Uhr. Der Bauhof ist jeden Tag während der Kerwe im Einsatz, baut auf und ab und hat dabei seinen Part für einen reibungslosen Festablauf zu erfüllen.
Da gehe der Puls hoch über die zweiwöchige heiße Phase, die die Kerwe dem Bauhof bereitet, sagt Schliwa und verteilt gleichsam ein großes Lob an seine Mannschaft, denn die Mehrarbeit drücke nicht auf die Stimmung – im Gegenteil: „Man merkt, dass die Vorbereitungen für die Kerwe Spaß machen.“ Allerortes werde mitgedacht und die bestmögliche Lösung anvisiert, „obwohl es so intensiv ist, ist es eine schöne Sache“, sagt Patrick Schliwa. Ein besonderes Fest braucht eben auch einen besonderen Bauhof.