Zweite Klimawerkstatt in Sandhausen
Die aktuellsten Daten und Fakten über die weltweite Klimaveränderung, die Peter Kolbe von der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg- Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (KLiBA) vorstellte, sind ernüchternd – die Menschheit tut ganz offensichtlich zu wenig, um die prognostizierten verheerenden Entwicklungen einzudämmen. Bei der zweiten Klimaschutzwerkstatt in Sandhausen war deshalb ein Credo, nicht länger zu warten und Verhaltens-Veränderungen ins Rollen zu bringen.
Bürgermeister Hakan Günes hatte die Gäste zunächst begrüßt und kurz skizziert, was sich bei der Gemeinde Sandhausen im Maßnahmenbündel befindet. Sandhausen habe unter anderem ein Förderprogramm für Solaranlagen, ob auf dem Dach oder dem Balkon, aufgelegt, die kommunale Wärmeplanung mit Blick auf eine klimaneutrale Versorgung in Angriff genommen oder soeben ein erfolgreiches Blühflächen-Programm verlängert.
Peter Kolbe, der mit Michael Boeke (KLiBA) gemeinsam, die Werkstatt in der Turn- und Festhalle aufwendig vorbereitet hatte, musste dann die aktiven Bürgerinnen und Bürger erst einmal etwas aufmuntern, da sich im Vergleich zur ersten Werkstatt viel weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingefunden hatten. Die erwartungsfrohen Besucherinnen und Besucher waren fast alle schon bei der ersten Werkstatt dabei gewesen und hätten sich eine größere Beteiligung erwartet.
Ein Thema war deshalb auch, wie man weitere Strahlkraft beim Klimaschutz vor Ort erzeugen könne, wobei Peter Kolbe auch die Seite von The Week (www.theweek.ooo) empfahl. Im weiteren Verlauf appellierte der Fachmann dafür, mit Eigeninitiative und Selbstorganisation Veränderungen auf den Weg zu bringen, die Gemeinde werde sicher gerne dabei helfen. Dr. Werner Krause, Klimaschutzmanager der Gemeinde Sandhausen, pflichtete hier sofort bei. Ein Beispiel nannte eine Besucherin, die mit Gleichgesinnten einmal pro Woche Lebensmittel verarbeitet, die sonst weggeworfen worden wären, um leckere Speisen zu zaubern. Die KLiBA hatte auf Plakaten unzählige Beispiele mehr gesammelt und als Ideenfundus zur Veranstaltung mitgebracht. Im Stuhlkreis wurde schließlich die direkte Kontaktaufnahme zwischen den Werkstattteilnehmerinnen und -teilnehmern vereinbart. Es bildeten sich mehrere Gruppen mit verschiedenen Inhalten, die Treffen vereinbarten: die Gruppe the week (klimafresk) oder die Gruppe Solarparty. Vorschläge hierbei umkreisten darüber hinaus ein Repair Cafe sowie Blühsamen rund um die katholische Kirche.
Einig war man sich am Ende, dass man mit der nächsten Werkstatt baldmöglichst fortfahren müsse, die Phase von einem Jahr zwischen erster und zweiter Werkstatt sei einfach zu lang gewesen, hieß es.